Viertligist Weisslingen startet mit einer 0:2-Heimniederlage gegen Effretikon in die Meisterschaft 2021/22. Das zweite Derby des verregneten Sonntags gewinnt der FCW2 gegen Kempttal dank des 2:1-Siegtreffers in der 92. Minute durch Deniz Müller.

Fulminante Siege in der Vorbereitung und ein 3:0 im Cup gegen das höherklassierte Wallisellen (3.) gaben dem Team von Neu-Coach Luca Vespoli Selbstvertrauen (auch wenn die Cup-Partie am grünen Tisch verloren wurde: Im Pokal gelten andere Spielerwechsel-Regeln; dagegen hatte Wislig verstossen).

Doch im ersten Meisterschaftsspiel waren die gestiegenen Ansprüche an sich selbst eine schwere Last. Nach dem frühen Rückschlag – Effretikon schloss nach nur zwölf Minuten einen Konter zum 0:1 ab – blieb Weisslingen wie schon zuvor das deutlich überlegene Team, scheiterte aber gleich vier Mal am starken Gästetorhüter Severik Meier. Doch es fand nicht die richtige Balance, lief in Konter und fing sich eine Zeigerumdrehung vor der Pause prompt das 0:2 ein, wobei Effretikon auch noch vom Ausrutscher Doghmanis als letzter Mann profitierte. Vorangegangen war jedoch ein folgenschwerer Ballverlust zehn Meter in des Gegners Hälfte. Wenige Minuten vorher hatte Wisligs Paul Ritter in einer ähnlichen Aktion mit einer Glanzparade gerettet. Halbzeitfazit: Drei Torschüsse und zwei Treffer für Effretikon; sechs Torschüsse, gefühlte 70 % Ballbesitz, null Treffer für Weisslingen.

Und dennoch sprach viel dafür, dass das Heimteam die Partie im zweiten Abschnitt dreht ... wenn endlich der Knoten platzt. Doch der Anschlusstreffer fiel nicht. Mit fortlaufender Spielzeit wuchs der Druck, es kam Hektik auf, Frust. Gelegenheiten gab es nur noch zwei – wieder brillierte Meier. In den Spielfluss der ersten Halbzeit fand Weisslingen nicht zurück. Für Coach Vespoli "eine Enttäuschung. Es war keine Systemfrage. Effi hat das geschickt gemacht; wir werden reden über das, was passiert ist."

Auch die 2. Mannschaft startete mit einem Heim-Derby in die Saison. Treffer fielen erst in der zweiten Halbzeit. Zuerst durch Captain Lukas Wirth (51’), dann glich Kempttals Passauer aus (69’, Penalty). Deniz Müller hatte von Coach Thomas Nötzli zwischen der 70. und 85. Minute eine Verschnaufpause erhalten (Aus-/Einwechslung). In der Nachspielzeit avancierte Müller zum Matchwinner: 2:1 in der 92. Minute.

FCW1: Ritter – Belser, F. Girola, Doghmani, Heller – N. Zulliger, Aluia, Gulmini - Hidalgo Pena, L. Girola, Afonso Rezende (Ersatz: A. Zulliger, S. Girola, Meilinger, Albero, Tonet, Sisic, Greco

FCW2: Traber – N. Sollberger, J. Sollberger, Boccuzzo, Riederer – Burri, L. Prosdocimo, Müller – Lehmann, Hofer, Wirth (Ersatz: Perini, D. Prosdocimo, Schwyzer).

Foto: Hansruedi Jäggin, Jäggin.Digital "Bild des Tages: Der Gegner schnürt die Schuhe"