Der FC Weisslingen bleibt nach dem 0:2 in Stäfa in akuter Abstiegsgefahr. Zwar bestätigt Wislig die schon in Wetzikon gezeigte Kompaktheit im Defensivsystem, hat nach vorne aber zu wenig Durchschlagskraft.

Reidt, Elmer und Monn zogen wie erwartet die Fäden im Mittelfeld der Hausherren, Weisslingen bekam im Besonderen gegen diese drei Strategen einfach keinen Zugriff. Zu schnell und ballsicher kombinierte Stäfa.

Dennoch hätte der FC Wislig verdient in Führung gehen müssen. Die Hektik der Anfangsminuten war kaum gewichen, da rauschte eine scharfe Hereingabe von links perfekt zum aufgerückten Andri Kienast, der mit dem Innenrist rechts vorbei schoss. Und Stürmer Joël Rümmeli hätte bei einem Alleingang nicht abbrechen, sondern "einfach draufhalten" sollen. In einer Szene war auch Silvio Girola durchgebrochen. Das 1:0 hätte dem FCW sicherlich gut getan.

Stäfa liess sich von diesen Aktionen aber wenig beeindrucken, verlagerte sein Spiel noch weiter in die Offensive, blieb aber auch in einer 20minütigen Druckphase (u.a. Schuss an den Aussenpfosten) ohne Torerfolg. Zuvor musste Andi "Gigi" Bosshard, Wisligs Goalie, nach einem Zusammenprall mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Spital Uster gebracht werden. Es ist die zweite schwere Verletzung der Woche; schon im Training am Donnerstag musste Jerry Rosen (Bänderriss, Knochenabsplitterung) ins Spital abtransportiert werden.

Fürs Heimteam brach der Bann im zweiten Durchgang bei einem Eckball von rechts, scharf getreten an den kurzen Pfosten und per Kopf ins Tornetz verlängert. Mit dem 2:0 belohnte sich Stäfa für eine tolle Ballstafette über mehrere Stationen.

Weisslingen stellte seine Formation um, löste den Sechser auf, später auch die Viererkette; doch zwingende Offensivaktionen gelangen zu selten. Coach Irrgang spricht von einem "Spiel zum Abhaken. Der Fokus liegt schon jetzt [5 Minuten nach Abpfiff] auf dem Spiel gegen Wald." Am nächsten Sonntag soll [muss?] ein Heimsieg gelingen. "Die Spieler brennen auf die Finalissima. Sie powern seit Wochen und die taktische Disziplin ist endlich wieder da. Wir packen das." Gegen Wald wird mehr Offensivdrang erforderlich sein, keine Frage.

Im Tabellenkeller überholte Männedorf mit einem 1:1 gegen Zollikon den FC Weisslingen (auf Grund des geringeren Strafpunktkontos). Der direkte Gegner tritt nächsten Sonntag beim Leader und Aufsteiger FC Meilen an. Ebenfalls noch nicht gerettet ist Hinwil (heute 1:2 gegen Wetzikon) mit zwar drei Punkten Vorsprung auf Männedorf und Weisslingen, allerdings mehr Strafpunkten. Hinwil tritt im Showdown in Zollikon an (aktuell Letzter mit sechs Punkten, das seine letzte Chance nur mit einem Sieg wahren kann).

FCW: Andreas Bosshard - Andres Zulliger, Nicolas Zulliger, Fabio Girola, Cedric Astl - Luan Belser - Silvio Girola, Livio Girola, Dylan Albero, Andri Kienast - Joel Rümmeli. Ersatz und eingewechselt: Jonas Meilinger, Patrick Ernst, Paul Ritter, Cyrill Doghmani. Ohne Einsatz: Patrick Irminger.

Archivfoto aus dem Frühjahr 2019.